Aufgaben der FF Zell am See
Wie bereits das Korpsabzeichen der Feuerwehren zeigt, teilen sich die Aufgaben der Feuerwehren in zwei Hauptbereiche: Technik- und Brandeinsätze.
Ausbildung
Die Ausbildung erfolgt auf verschiedenen Ebenen:
- Umfassende Ausbildung auf Ortsebene im Rahmen von Schulungen, Übungen und speziellen Ausbildungsprogrammen
- Aus- und Weiterbildung bei externen Institutionen
- Teilnahme an Übungen und Schulungen im gesamten Bezirk
- Besuch von Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule in Salzburg
- Teilnahme an verschiedenen Leistungsbewerben
Das gesamte Ausbildungsprogramm kann wiederum in folgende Teilbereiche gegliedert werden:
- Allgemeine Feuerwehrausbildung
- Führungsausbildung
- Funktionsausbildung
- Fach- und Sonderausbildung
Die Ausbildung auf Ortsebene ist die Grundlage für jedes Mitglied der Feuerwehr und beginnt mit den Eintritt in die Feuerwehrjugend oder in die aktive Mannschaft und endet mit dem Ausscheiden aus der FF Zell am See oder der Überstellung in die nicht aktive Mannschaft (per Gesetz mit 70 Jahren). Unsere Mitglieder sind aufgrund der vielen Fahrzeuge und Gerätschaften, welche in Zell am See stationiert sind und des damit verbundenen, großen Aufgabengebietes in diesem Bereich sehr gefordert.
In erster Linie wird diese Ausbildung im Rahmen von Schulungen, welche jeweils am Dienstag ab 19:00 Uhr erfolgen, nahezu während des ganzen Jahres absolviert.
Zusätzlich zu diesen Dienstagschulungen treffen sich immer wieder Mitglieder während ihrer Freizeit in der Hauptwache Zell am See oder der Nebenwache Thumersbach und üben mit den Fahrzeugen und Geräten selbstständig.
Die Aus- und Weiterbildung bei externen Institutionen umfasst die verschiedensten Bereiche:
- Gemeinsame Schulungen des Wasserdienstes mit der ASBÖ-Wasserrettung Zell am See
- Bootsführerlehrgänge für Schiffsführer im Rahmen des Wasserdienstes
- Tauchausbildungen und -übungen
- Ausbildungen mit dem Roten Kreuz und/oder unseren Feuerwehrärzten
- Führerscheinkurse
- Fahrtechniklehrgänge beim ÖAMTC-Testgelände in Saalfelden für die Maschinisten
- Ausbildungseinheiten und Infolehrgänge bei verschiedensten Fachfirmen und Institutionen (z.B. im Bereich Atemschutz, Fahrzeuge, Wartung usw.)
- uvm.
Während des gesamten Jahres nimmt die FF Zell am See an Übungen und Schulungen im gesamten Bezirk teil. Einerseits werden zu den Schulungen bzw. Übungen der einzelnen Feuerwehren die in Zell am See stationierten Sonderfahrzeuge oder –gerätschaften angefordert. Andererseits ist die FF Zell am See in den verschiedenen Alarmstufen der einzelnen Feuerwehren enthalten und wird daher bei größeren Übungen – speziell in den Nachbargemeinden – miteinbezogen.
Der Besuch von Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule in Salzburg ist ein wesentlicher Faktor im Bereich Ausbildung. Die Salzburger Landesfeuerwehrschule ist eine Einrichtung des Landesfeuerwehrverbandes Salzburg und dient vornehmlich:
- der Aus- und Weiterbildung der Mitglieder der Feuerwehren des Landes Salzburg
- der technischen Erprobung von Geräten und Einrichtungen für den Einsatz der Feuerwehr
- als Stützpunkt des Katastrophenhilfsdienstes des Salzburger Landesfeuerwehrverbandes
- der Ausbildung der mit der Brandverhütung betrauten Personen
- der Ausbildung der im Katastrophenhilfsdienst tätigen Personen
Brandschutz
Die Freiwillige Feuerwehr Zell am See ist für den Brandschutz der Bergstadt Zell am See zuständig. Darüber hinaus hat die FF Zell am See auch viele überörtliche Aufgaben wahrzunehmen.
Die Vielfalt an Brandeinsätzen stellt hohe Anforderungen an die FF Zell am See, da aufgrund der Struktur der Stadt Zell am See die Palette der möglichen Szenarien äußerst groß ist: Brände in Wohnungen, Hotels, landwirtschaftlichen Betrieben in höheren Lagen, in Gewerbetrieben mit gegebenenfalls Chemikalien oder anderen Gefahrenstoffen, im Umfahrungstunnel, Wald- und Flurbrände, Fahrzeugbrände, usw.
Vorbeugender Brandschutz
- Durchführung des Kommissionsdienstes (gewerblicher Betriebsanlagen und baulicher Anlagen sowie von Veranstaltungen im Rahmen gewerbebehördlicher Verfahren, baubehördlicher Verfahren und veranstaltungspolizeilicher Verfahren, Überprüfung und Kontrolle von Anlagen und Einrichtungen auf die Einhaltung behördlicher Auflagen und auf brandschutztechnische Mängel)
- Durchführung der Feuerbeschau (feuerpolizeiliche Überprüfung sämtlicher im Stadtgebiet befindlicher Objekte und sonstiger baulicher Anlagen, Bearbeitung von Anzeigen betreffend feuerpolizeiliche Mängel, Dichtheitsprüfungen an Rauchfängen bei Gefahr, Erlassung von Heizverboten bei Gefahr)
- Durchführung technischer Beurteilungen und Projektbesprechungen von Brandmeldeanlagen und ortsfesten Löschanlagen, Erörterung der Anschlussbedingungen an die Brandmelde-Notrufzentrale, laufende Funktionsprüfungen, statistische Auswertungen von Alarmen
- Durchführung von Brandsicherheitswachdiensten (Überprüfung von Örtlichkeiten in feuerpolizeilicher Hinsicht auf Eignung zur Durchführung von Veranstaltungen, der Abhaltung von Feuerwerken, der Verwendung offenen Lichtes, Festlegung der Stärke von Brandsicherheitswachen, udgl.)
- Brandursachenermittlung nach erfolgter Brandbekämpfung in Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen (Ermittlung und Auswertung von Brandursachen sowie Dokumentation
- Durchführung von einschlägigen Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen (z.B. Vorträge über allgemeine Brandschutzmaßnahmen, richtiges Verhalten im Brandfall)
- Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit (Erstellung von Informationsblättern, Informationsschauen und Aufklärungskampagnen über Brandschutz) in Koordination mit der fachlich zuständigen Dienststelle.
Schmittentunnel
Der Schmittentunnel wurde 1996 als Straßentunnel zur Entlastung für die Ortsdurchfahrt von Zell am See fertiggestellt.
Länge: 5.111 m
Baukosten: € 50,87 Mio
Bauzeit: 1993-1996
Neben dem Nord- und dem Südportal des Tunnels kann zur Umfahrung des Ortsteils Schüttdorf kreuzungsfrei im Bereich Seespitz in Richtung Bruck/Mittersill in den Tunnel eingefahren und ebenso in Richtung Zell am See ausgefahren werden. Der Fluchtstollen im Bereich Einöd dient nicht als Angriffsweg für die Feuerwehr sondern ausschließlich als Fluchtmöglichkeit.
Der Tunnel ist in vier Abschnitte unterteilt: NORD1 vom Nordportal bis zum Fluchtstollen, NORD2 vom Fluchtstollen bis zur Lüftungskaverne, SÜD2 von der Lüftungskaverne bis zur Einfahrt Schüttdorf und SÜD1 von der Einfahrt Schüttdorf bis zum Südportal.
Für die FF Zell am See gilt es seit der Inbetriebnahme des Tunnels den Brandschutz sicherzustellen und die technischen Einsätze bis hin zu schweren Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen zu bewältigen.
Bezirks Alarm- und Warnzentrale Pinzgau
Die Bezirks Alarm- und WarnZentrale Pinzgau (Funkrufname Florian Pinzgau) dient den Feuerwehren des Bezirkes als Leitstelle für die überörtliche Einsatzabwicklung und Disposition.
Hier einige Auszüge aus den Tätigkeiten der BAWZ:
- Entgegennahme von Notrufen
- Alarmierung der Feuerwehren des Bezirkes Pinzgau
- Disposition, Dokumentation und Koordination von Einsätzen
- Organisation von Sondermitteln
Da sie nicht permanent besetzt ist, fungiert die BAWZ Pinzgau hauptsächlich als Ausweichmöglichkeit der Landes Alarm und WarnZentrale Salzburg (Funkrufname LAWZ Salzburg). Bei Bedarf wird eine Bereitschaftsgruppe der FF Zell am See per Personenrufempfänger alarmiert, welche in kürzester Zeit die BAWZ besetzt.
Jeden Samstag ab 11:00 Uhr werden im gesamten Bezirk die Alarmierungseinrichtungen wie Sirenen, Abhör- oder Personenrufempfänger (Piepser, Pager) ausgelöst, ab 12:00 Uhr wird per Funk jede Feuerwehr über die ordnungsgemäße Funktion abgefragt.
Atemschutz Pinzgau
Das Atemschutzfahrzeug wurde im Jahr 2003 als Bezirksfahrzeug vom Landesfeuerwehrverband Salzburg in Zell am See stationiert, seitdem wurden im gesamten Bezirk unzählige Übungen und Einsätze bewältigt.
Zur Ausrüstung des Fahrzeuges zählen Atemschutzgeräte sowie spezielle Schutzanzüge.
Die Atemschutzwerkstatt sowie die zugehörige Füllstation stehen über die Gemeindegrenzen hinaus auch den Feuerwehren der Nachbargemeinden für Servicetätigkeiten sowie Flaschenfüllungen zur Verfügung.
Waldbrand Pinzgau
Der Waldbrandanhänger des Bezirkes Pinzgau wurde im Jahr 2009 vom Landesfeuerwehrverband Salzburg in Zell am See stationiert. Zur Beladung zählen spezielle Tragkraftspritzen sowie Sonderlöschmittel zur Waldbrandbekämpfung, des Weiteren befinden sich verschiedene Gerätschaften für den Flugdienst im Anhänger.
Wasserdienst
Hervorgekommen war der Wasserdienstzug der FF Zell am See aus der eigentlichen Sondergruppe TAL, aufgrund des mittlerweile großen Aufgabenspektrums der Feuerwehr wurden weitere Sparten gebildet, die eigentlichen vier Untergruppen:
- Tauchdienst
- Bootsführer
- Raft
- TAL
Tauchdienst
Hervorgekommen war der Wasserdienstzug der FF Zell am See aus der eigentlichen Sondergruppe TAL, aufgrund des mittlerweile großen Aufgabenspektrums der Feuerwehr wurden weitere Sparten gebildet, die eigentlichen vier Untergruppen:
- Tauchdienst
- Bootsführer
- Raft
- TAL
Im Jahr 2007 wurde mit der Ausbildung von Einsatztauchern begonnen, im Jahr 2009 konnten die ersten Mitglieder diese langwierige und intensive Ausbildung erfolgreich beenden.
Bootsführer
Bereits seit einigen Jahren waren für die Bewältigung der Aufgaben im Bereich TAL durch die Kräfte der Feuerwehr Bootsführer nötig, mit der Anschaffung eines Feuerwehreinsatzbootes durch den LFV Salzburg und die FF Zell am See mussten weitere Bootsführer ausgebildet werden. Neben der Ausbildung am Zeller See wurde auch die Salzach als Übungsobjekt verwendet, um für ein größeres Aufgabenspektrum gerüstet zu sein.
Raft
Bei Suchaktionen auf Fließgewässern, welche mit dem Motorboot nicht mehr befahren werden können, steht der Mannschaft des Wasserdienstzuges ein Raft-Boot als Fortbewegungsmittel oder Arbeitsplattform zur Verfügung.
Sondergruppe TAL
Die Transalpine Ölleitung (TAL) ist ein Gemeinschaftsunternehmen verschiedener Mineralölkonzerne und transportiert Rohöl zu deren Raffinerien und Tanklagern in Österreich und Deutschland.
Der Leitungsverlauf in Österreich
In Österreich verläuft die TAL mit einem Durchmesser von rd. 1 m über 160 km von Plöcken in Kärnten kommend über Würmlach bei Kötschach/Mauthen nach Osttirol zu den beiden Pumpstationen „Kienburg“ und „Gruben“ in Matrei in Osttirol, weiter durch den TAL-Felbertauernstollen nach Mittersill, über den Pass Thurn nach Jochberg und weiter bis zur Staatsgrenze bei Kufstein.
TAL-Entlastungsstation Mittersill
Die „TAL-Entlastungssation Mittersill" (gelegen im Gemeindegebiet Hollersbach, jedoch von der TAL als „Entlastungsstation Mittersill“ bezeichnet) dient zur Aufnahme von Rohöl aus dem TAL-Leitungsabschnitt vom Hochpunkt des Felbertauernstollens bis zum Hochpunkt am Pass Thurn. Der Tank hat ein Verfassungsvermögen von 15.000 m³.
Die Aufgaben der FF Zell am See
Im Fall eines Ölunfalles im Bereich der TAL-Leitung bzw. der Entlastungsstation Mittersill wird das ausgetretene Rohöl teilweise oder zum größten Teil in die Salzach fließen. Im Bereich der Gemeinde Bruck / St. Georgen besteht eine Wehranlage auf der Salzach. Hier ist im Falle eines Ölunfalles die Einbringung einer Ölsperre und das Absaugen des Mediums vorgesehen. Dazu wird im Bereich dieser Wehranlage im Bedarfsfall mit Hilfe des Motorboots der FF Zell am See eine Ölsperre über die gesamt Wehranlage (Staubereich) eingebracht. In Zell am See ist weiters ein Anhänger mit einem Ölabscheider und entsprechenden Auffangbehältern stationiert.
Die Gerätschaften sind von der TAL beigestellt, die Einsatzabwicklung wird von der FF Zell am See mit Unterstützung des LZ St. Georgen durchgeführt.