Die LAWZ Salzburg alarmierte die diensthabende Bereitschaft zu einer kleinräumigen Überflutung in der Seespitzstraße.

Bedingt durch den anhaltenden Dauerregen gingen im Laufe der nächsten Stunden unzählige Notrufe hinsichtlich Vermurungen und Überschwemmungen ein. Am 02.06.13 gegen 00:12 Uhr wurde durch den Einsatzleiter schließlich Gesamtalarm für die Feuerwehr Zell am See gegeben. Zu diesem Zeitpunkt waren mehrere Objekte im Bereich der Luise-Piechstraße, der Stefan-Zweigstraße, des Wiesbachhornweges, der Sportplatzstraße sowie der Gletschermoosstraße uam. betroffen.

Bis 05:34 Uhr spitzte sich die Lage dermaßen zu, dass die Feuerwehren Maishofen, Kaprun, Piesendorf und Niedernsill um Unterstützung gebeten wurden. Unzählige Häuser waren von eindringendem Wasser oder Muren gefährdet bzw. betroffen. Bedingt durch die rasante Entwicklung der Schadenslage im gesamten Bezirk Pinzgau konnten für Zell am See vorerst keine weiteren Kräfte mehr angefordert werden.

Durch die zahlreichen Vermurungen entlang der Hauptverbindungsstraßen im Bereich Kalvarienberg, Grießauerbucht und Seestrand bestand die Gefahr, dass die einzelnen Ortsteile durch Vermurungen voneinander abgeschnitten werden könnten bzw. schon waren. Die Aufteilung von Einsatzeinheiten auf alle Ortsteile war jedoch schon vorsorglich angeordnet worden. Durch die Vermurung am Kalvarienberg  mußte eine Person im Bereich der Dr.Müller-Promenade evakuiert werden bzw. wurde auch die Bahnanlage davon betroffen.

Am 02.06.13 gegen ca. 02:00 Uhr wurde durch eine massive Mure im Bereich Langackerweg die Brücke auf den Bruckberg weggerissen. Mehrere Wohnhäuser waren dabei massiv gefährdet. Die Bewohner am Bruckberg wurden abgeschnitten. Durch das beherzte Eingreifen eines Anwohners konnte mit einem Minibagger schlimmerer Schaden verhindert werden. Der rasche Einsatz von schwerem Gerät konnte eine weitere Vermurung der Bundesstraße in diesem Bereich verhindern. Da die Gefahr von weiteren nachkommenden Muren bestand wurden durch die Feuerwehr Warnposten aufgestellt.

Am 02.06.13 gegen ca.07:00 Uhr kam es beim Schüttbach zu mehreren massiven Verklausungen. Dadurch wurden Teile der Kitzsteinhornstraße, des Schüttbachweges sowie des Kirchenweges betroffen. Durch diese Verschlechterung der Situation wurden durch den Einsatzleiter Kräfte des Bundesheeres und ein Katastrophenhilfszug aus Tirol angefordert. Mithilfe dieser Kräfte konnten Sandsackbarrieren zum Zurückleiten des Baches in sein Gerinne errichtet werden, der Bereich des Schüttbachweges vom eingelaufenen Wasser befreit und etliche kleinere Objekte vom Wasser befreit werden.

Am 02.03.13 gegen ca.14:00 Uhr kam es im Bereich des Limbergweges zu einer Mure mit Verklausung an einer Brücke wodurch Schlammassen aus dem Bachbett traten. Durch das gefährliche Einzugsgebiet der Mure und dem Erkennen weiterer Muren aus diesem Bereich wurde durch die Bezirkshauptmannschaft die Evakuierung angeordnet. Durch die Kräfte der Feuerwehr, des Roten Kreuzes und der Polizei mußten zahlreiche Bewohner in Sicherheit gebracht werden. Der Limbergweg wurde überschwemmt.

Am 02.06.13 gegen ca.23:00 Uhr kam es zu ersten Hangrutschungen an der Salzachtalbundesstraße im Bereich des Bruckbergweges. Durch abrinnendes Oberflächenwasser aus dem Bereich der Bruckbergstrasse wurde der Hang instabil. Durch die eintreffenden Kräfte der FF Zell am See konnte noch in aller letzter Minute eine Strasssensperre errichtet werden bevor ein weiterer Hangrutsch und ein Baumsturz in diesem Bereich auf die Bundesstrasse erfolgte. In einer mehrstündigen koordinierten Aktion zwischen Feuerwehr, Landesbauamt, Anrainern und Holzknechten konnte eine komplette Unpassierbarkeit der Bundesstrasse in diesem Bereich verhindert werden.

Am 03.06.13 traffen weitere Kräfte des Bundesheeres und des Katastrophenhilfszuges aus dem Lungau zur Verstärkung und Ablöse ein.

Im Bereich Thumersbach waren einige Objekte durch Hangrutschungen im Bereich der Talstrasse, des Entfeldweges, des Rathgebweges und des Hochschlaipfweges beschädigt bzw. gefährdet. Durch die Kräfte der FF Zell am See wurden Hangsicherungs- und Wasserableitungsmaßnahmen bis ca.  02:00 Uhr des 04.06.13 durchgeführt. Eine Mure im Bereich Waldlehen zerstörte einen Stadel mit mehreren Landmaschinen und schnitt ihn von der Stromversorgung ab. Beim Stoffenbauer kam es zu einer Mure an der Zufahrtsstrasse sowie zu einer Verklausung an der Zufahrtsbrücke.

Während des sechs Tage dauernden Einsatzes waren 505 Mann von Feuerwehr und Bundesheer mit 54 Fahrzeugen im Ortsgebiet von Zell am See im Einsatz.

Es wurden 160 Einsatzstellen im Ortsgebiet gemeldet bzw. durch die eingesetzten Kräfte bearbeitet darunter 70 Überflutete Wohnobjekte und 4 Tiefgaragen.

Verstärkt wurden wir durch folgende Kräfte von Ausserhalb:

WER WANN WAS
Landesfeuerwehrverband SBG Di 1 Fahrzeug,
1 Mann+HCP 15m³/min
FF PIESENDORF So 2 Fahrzeuge 18 Mann
FF KAPRUN So 2 Fahrzeuge 18 Mann
FF MAISHOFEN So 1 Fahrzeug 9 Mann
FF NIEDERNSILL So 1 Fahrzeug 9 Mann
FF BRUCK Mo 1 Fahrzeug 9 Mann
KatZg Tirol FF FÜGEN, FF BUCH, FF LAIMACH, FF RIED, FF TUX, FF SCHWAZ, FF PILL, FF MAYERHOFEN, FF AHP MAYERHOFEN, FF UDERNS, FF SCHWENDAU, FF ASCHAU, FF WEERBERG, FF GINZLING, FF JENBACH, FF VOMP, FF TEFERNS, FF VOMPERBACH, FF STANS So/Mo 13 Fahrzeuge, 86 Mann
KatZg Lungau FF TAMSWEG, FF ST. MARGARETHEN, FF ST.ANDRE, FF RAMINGSTEIN, FF MUHR,  Di 9 Fahrzeuge, 62 Mann
ÖBH Gebirgskampfzentrum Saalfelden Sonntag 24 Mann, Montag 8 Mann, Dienstag 8 Mann So/Mo/Di 10 Fahrzeuge, 40 Mann

Die FF Zell am See bedankt sich bei allen die uns während dieses Einsatzes so großartig und unbürokratisch unterstützt haben!!!  

Fotos: FF Zell am See, Padourek u.a.