Einsatzart
Datum / Uhrzeit
Alarmstufe
Ausgerückte Fahrzeuge
Mannschaftsstärke
Einsatzende
Einsatzleiter
Am Morgen des 19. Juli 2021 trafen sich einige Kameradinnen und Kameraden um 07:00 Uhr in der Hauptwache Zell am See um den am Vortag aufgebauten mobilen Hochwasserschutz am Flugplatzgelände wieder abzubauen bzw. um die Kameradinnen und Kameraden im Oberpinzgau bei den Großschadenslagen zu unterstützen.
Kurz nach Eintreffen in der Hauptwache wurde die Feuerwehr telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt, dass sich der Retentionsbereich zu füllen beginnt und das Flugplatzgelände bereits teilweise unter Wasser steht. Der mobile Hochwasserschutz hatte offensichtlich nicht Stand gehalten und war an einigen Stellen aufgebrochen. Die alarmierten Kräfte der diensthabenden Bereitschaft versuchten unverzüglich die Lücken zu schließen aber das Wasser drückte die Panele immer wieder auf. Das Wasser stieg nicht schlagartig schnell, aber ein Anstieg konnte kontinuierlich festgestellt werden weshalb um 07:46 Uhr der Löschzug Thumersbach zur Unterstützung am Flugplatz alarmiert wurde. Weiters unterstützten uns auch Kameraden aus Bruck und Maishofen mit je einem Fahrzeug und zwei Mann sowie die Feuerwehr Saalfelden mit einem dort vom Landesfeuerwehrverband stationierten Hochwasseranhänger (HWA) sowie einer Sandsackfüllmaschine der Stadtgemeinde Saalfelden. Mitarbeiter der im Nahbereich tätigen Baufirma PORR handelten sofort und stellten Mannschaft und schweres Gerät zum Transport von Sand- und Schuttmaterial zur Verfügung.
Da auch im Oberpinzgau große Schadenslagen abzuarbeiten waren und diverse Feuerwehren des Bezirkes bereits in Niedernsill, Uttendorf, Mittersill, Hollersbach, Bramberg oder Neukirchen mit Mannschaft und Gerät gebunden waren wurde in anderen Bezirken um Unterstützung angefragt. So machten sich Kräfte aus Schleedorf, Grödig, Flachau und St. Veit im Pongau, ebenfalls mit HWA Gerätschaften ausgestattet, auf den Weg um am Flugplatzgelände in Zell am See zu unterstützen.
Ziel war es, die Funktionsfähigkeit des mobilen Hochwasserschutzes wiederherzustellen und das sich bereits dahinter befindliche Wasser wieder darüber hinaus in den Retentionsbereich zu pumpen. Weiteres Ziel war der Schutz der am Hangar befindlichen Tankstelle mit diversen Gefahrenstoffen (Kerosin, AV-GAS, etc.). Da die Paneele des mobilen Hochwasserschutzes aber immer wieder vom Wasser weggedrückt wurden mussten die Elemente am Fußende zusätzlich beschwert werden. Da in diesen Bereichen teilweise keine Arbeiten in Wathosen mehr verrichtet werden konnten wurden wir weiters von der ASBÖ Wasserrettung Zell am See unterstützt. Die Wasserretter, mit Neoprenanzügen ausgestattet, verbrachten unzählige Sandsäcke mit einem Aluboot an die betrefflichen Stellen und platzierten händisch die Sandsäcke. Zeitgleich wurden Ölfässer und andere Behältnisse mit gefährlichen Stoffen aus den Hangars in Sicherheit gebracht.
Der Schutzwall an der Ostseite des Geländes konnte leider nicht abgedichtet werden wodurch von der Einsatzleitung entschieden wurde, mittels schwerem Gerät einen Damm aufzuschütten. Insgesamt waren von den Firmen PORR, Stöckl und Keil mehrere LKW-Züge damit beschäftigt, Material zum Aufschütten des Damms heranzuschaffen. Parallel dazu wurde auf der Westseite mittels Sandsäcken ein Schutz rund um die Armaturen der Tankstelle errichtet.
Erst nachdem der Damm fertig aufgeschüttet und die Paneele des mobilen Hochwasserschutzes ausreichend beschwert waren zeigten die Pumparbeiten der mittlerweile fünf im Einsatz befindlichen HWA Wirkung und der Wasserpegel senkte sich merklich. In den Abendstunden war der Wasserstand auf der Westseite im Bereich der Hubschrauberstützpunkte sowie der Tankstelle schier bei Null woraufhin die dort stationierten HWA in den Ostbereich verlegen und dort weiterpumpen konnten. Gegen 22:00 Uhr konnte der Einsatz schlussendlich größtenteils beendet werden, eine Bereitschaft blieb bis 07:00 Uhr des Folgetages vor Ort.
Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bei allen beteiligten Einsatzorganisationen sowie privaten Bauunternehmen für die großartige Unterstützung und Zusammenarbeit bedanken!
Weitere Einsatzkräfte vor Ort
186 Personen mit 47 Fahrzeugen und diversen Anhängern
Freiwillige Feuerwehren
Bruck an der Großglocknerstraße
St. Georgen
Maishofen
Kaprun
Saalbach-Hinterglemm
Saalfelden
St. Veit im Pongau
Flachau
Grödig
Schleedorf
Landesfeuerwehrverband Salzburg
ASBÖ Wasserrettung Zell am See
Fa. PORR
Fa. Stöckl
Fa. Keil
Fa. Maschinenring
Bezirkshauptmannschaft Zell am See
Wirtschaftshof Zell am See