Seit Beginn der Ausbildung von Feuerwehrlehrtauchern 1987, wurden in regelmäßigen Abständen solche Lehrtaucher-Seminare abgehalten. Auch dieses Jahr veranstaltete die Feuerwehr- und Zivilschutzschule Steiermark im Auftrag des ÖBFV das 12. Feuerwehrlehrtaucher-Seminar von 05.-11.10.2014 in Moscenicke-Draga / Kroatien. Dass es sich bei dem Seminar keinesfalls um einen gemütlichen Tauchausflug handelt, wird klar wenn man sich den sehr engen und umfangreichen Tagesplan eines Ausbildungstages ansieht. Täglicher Seminarbeginn um 07:00 Uhr mit Morgensport, Theorieeinheiten im Lehrsaal, dazwischen 2 Übungstauchgänge pro Tag und Vorbereitungen auf Vorträge nach Seminarende (19:30), ließen bewusst nur wenig Möglichkeit für Verschnaufpausen. Da die ganze Ausbildung auf höchstem Sicherheitsniveau stattfindet, kann diese Ausbildung auch nur in einem Gewässer stattfinden, in dem dies Gewährleistet werden kann. Die hohe Anzahl an Tauchgängen in wenigen Tagen, die Temperaturen in großen Tiefen (40m/4°C) und die Sicht machen die Österreichischen Seen dafür ungeeignet. Als zusätzliche Sicherheit sind ein Sicherungsboot, die Mobile Druckkammer der FWZS Steiermark und ein Tauchmediziner während der gesamten Ausbildung vor Ort und die Rettungskette inkl. Hubschrauberverbringung nach Graz, bis ins kleinste Detail im Vorfeld geplant!! 11 Feuerwehrtaucher aus Wien, Oberösterreich, Kärnten, der Steiermark und Salzburg stellten sich der Herausforderung.
Der Praktische Teil bestand aus der Berechnung, Planung, Besprechung und Führung der Übungstauchgänge sowie Erste Hilfe bei Tauchunfällen. Ebenso wichtig wie die Tauchgangsbesprechung, war auch das Einhalten des vorgegebenen Zeitmanagements. Die Tauchübungen selbst wurden von der Schwierigkeit gestaffelt. So musste bei der 1. Übung unter Einhaltung aller Sicherheiten aus Großen Tiefen, ohne Flossenschlag und Instrumente aufgetaucht werden. Die letzte Übung bestand aus 2 Teilen, wobei im 1. Teil ein verunfallter Taucher aus großen Tiefen gerettet werden musste und im 2. Teil an Land gebracht und Erstversorgt werden musste. Den Abschluss bildete die gemeinsame Rettungsübung, bei der die Rettungskette bis zur mobilen Druckkammer beübt wurde. Bewertet wurde der praktische Teil von den einzelnen FW-Lehrtauchern, dem Tauchmediziner und der Seminarleitung. Unter den scharfen Augen der Unterwasserkameras wurden die Tauchgänge und die Rettungsübung mitgeschnitten und im Anschluss Analysiert und besprochen. Der Theoretische Teil beinhaltete die Auffrischung von Tauchgangs Planung, - Berechnung und Leitung, Tauchphysik, Tauchmedizin und Vortragstechniken.
Zusätzlich musste sich jeder Teilnehmer nach den zehrenden Theorie- und Praxiseinheiten auf einen 15 minütigen Lehrvortrag vorbereiten, welcher vor den Anwärtern und einer 10-köpfigen Prüfungskommission abgehalten werden musste. Jedem Anwärter standen ein Flip-Chart und ein Overhead-Projektor für seinen Vortrag zur Verfügung.
Den Abschluss des Theoretischen Teiles bildete eine „Erfolgskontrolle“ mit 30 handschriftlich zu beantwortenden Fragen, mit Schwerpunkt auf Tauchsicherheit und –Medizin. Für den positiven Abschluss der Erfolgskontrolle mussten min. 24 Punkte (max. 30 Punkte) erreicht werden. Anmerkung: Der Anwärter mit der besten Erfolgskontrolle erreichte 27 Punkte!
Am letzten Abend bewertete die Prüfungskommission die abgelegten Leistungen der Teilnehmer, um anschließend die Urteilsverkündung des Seminares durchzuführen. Leider erreichten 3 Teilnehmer ihr Ziel nicht und müssen daher zur Nachprüfung in ihren Bundesländern antreten, um das Seminar positiv abschließen zu können. Die Feuerwehr Zell am See gratuliert ihrem neuen Feuerwehrlehrtaucher Moser Mario zu seiner positiv absolvierten Ausbildung und bedankt sich bei den Organisatoren des Seminars.
FWZS Steiermark
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